1/10. The Beatles: »The Beatles« (2009)

Das erste Album ist gleich eine doppelte Mogelpackung, weil es

  • zu dem Zeitpunkt, zu dem es mich am meisten beinflusst hat (meine frühen Lebensjahre bis zum ersten eigenen Kassettenrekorder ca. 1975), in dieser Form überhaupt nicht existiert hat und
  • eine Werkschau mit allen Alben ist.

Die Beatles lernte ich über 1-2 C-120-Kassetten (BASF Ferro natürlich) kennen, die mein jüngster Onkel besaß und die ich immer mal auf seinem Kassettenrekorder anhören durfte. Die einzige Abwechslung zum Radioprogramm und zur volkstümlichen Musik, aus der sich die Tonband-Sammlung meines Vaters und meine frühesten Live-Erlebnisse von Musik (bei dörflichen Bierfesten, Ständchen etc.) zusammensetzten. Onkel S. hatte aber nicht das vollständige Repertoire auf Kassette, sondern eher das Sortiment des »roten« Albums (1962–1966) plus die harmloseren späteren Stücke, also sicher nicht »Revolution 9« … »Come together« etwa hörte ich zum ersten Mal Anfang der 1980er. Im weiteren Verlauf dieses Jahrzehnts wurde ich zum erklärten Beatles-Hasser, denn mit den CD-Wiederveröffentlichungen entwickelten die Beatles im (bayerischen) Rundfunk eine Dominanz, die ich irgendwann unerträglich fand, und mutierten (für mich) zur reinen Deppenmusik, zum idealen Soundtrack für die ebenfalls damals auftauchenden »Ü30«-Parties … erst Mitte der 1990er, nachdem im Radio das Wiederkäuen der 1960er mit der CD-Rerelease-Schwemme abebbte, schloss ich wieder meinen Frieden mit den Fab Four.
Und nein: Man kann den Einfluss der Beatles in Popmusik und -kultur nicht überschätzen – er ist so manifest wie die Tatsache, dass es nie einen höheren Berg als den Mount Everest auf der Erde geben wird.